Christoffer Joergensen

STUDIO Manessestrasse 170 CH-8045 Zürich

Du hast gerade mit einem neuen Projekt angefangen und am liebsten würdest Du es gleich auf allen social media Kanälen posten. Die Arbeiten könnten richtiges sharing-Potential haben und werden vielleicht dieses mal nicht nur von Deinen Kumpels geliked. Es wird Dir sowieso überall gesagt, dass du jeden Tag was neues posten sollst: „Tu doch was für Deine Visibility, Mann!“ Jetzt hast Du endlich etwas, das Du wirklich posten möchtest, etwas, das mit Sicherheit alle begeistern wird.

Tu es nicht!

NIMM DIR ZEIT! Ist Dein neues Projekt bereit für die (a)sozialen Medien?

Vielleicht hast Du recht und Dein Projekt wird der Renner. Aber bist Du wirklich sicher, dass Du schon bereit bist, es der Welt zu zeigen? Was, wenn es am Anfang nicht so viele likes erhält wie erwartet? Wie wird sich das auf Deine eigene Begeisterung dafür auswirken? Vielleicht ist das Projekt tatsächlich noch nicht so gut wie Du denkst aber vielleicht wächst es in Zukunft zu etwas grossartigem heran. Wenn Du also jetzt aus Mangel an Begeisterung in der „community“ damit aufhören würdest, könntest Du das am Ende bereuen.

Dass das Posten von wirklich neuartigen Arbeiten anfangs auf taube Ohren stösst ist sowieso wahrscheinlich. Wieso? Weil social media auf dem Prinzip vom Marketing beruht. Grundsätzlich will man wiedererkennbares, nicht Neuentdeckung. Wie das Kleinkind, das immer noch ein letztes mal vom Papa in die Luft geworfen werden will, will der Konsument ein Produkt immer wieder von neuem geniessen. Auf Instagram ist das nicht anders. Wir haben nicht wirklich Lust auf neu- oder andersartiges wenn wir scrollen, sondern auf Variationen des immer gleichen. Auf Instagram etwas neues zu entdecken kostet hingegen richtige Energie.

Das grösste Problem für Dein neues Projekt ist der Druck, den du verspürst, Dein Werk schnellstmöglich zu präsentieren. Die materielle und finanzielle Hürde ist bei einer Ausstellung viel grösser als bei einem Post aber diese Hürde kann schlussendlich durchaus etwas positives sein. Denn obwohl es nichts kostet, Deine Arbeiten hochzuladen, kann es doch einen hohen Preis für Dich haben. Wenn Du also wieder diesen Druck verspürst, Dich und Deine neue Arbeit online zu präsentieren, mach es wie mit den Upgrades: verschieb es auf morgen!

DER DIGITALE ATOMISMUS

Im heutigen digitalen Zeitalter stehen wir vor einem neuen künstlerischen Atomismus, der Parallelen zum Impressionismus und zum Pointillismus aufweisen aber wahrscheinlich doch ganz anders aussehen wird. Die Welt besteht aus unzähligen Atomen aber auch aus noch viel zahlreicheren und viel kleineren Entitäten, die den Raum ausmachen. Die verborgene Welt der Quantenphysik lehrt uns, dass es keine Unendlichkeit gibt. Viel mehr besteht der Raum selbst aus einer gigantischen aber endlichen Menge an Quanta. Betrachtet man die Pointillisten des 19. Jahrhunderts durch die Linse dieser neuen Entdeckungen der Physik, könnte man fast meinen, sie hätten bewusst den Zwischenraum zwischen dieser verborgenen Quantumwelt und unserer sichtbaren Alltagswelt geschlossen, also diese zwei wesensfremden Aspekte der Realität miteinander verschränkt. Wir Künstlerinnen und Künstler sollten heute vielleicht ähnlich vorgehen, also die Verschränkung wesensfremder Aspekte der Realität mit den digitalen Mitteln und den neuen Möglichkeiten, die sie uns geben, vorantreiben. Auch die digitale Domäne ist durch ihr atomistisches Wesen (Bits und Pixels) gekennzeichnet. In Zukunft wird die Verschränkung vom physikalischen Atomismus mit dem digitalen Atomismus der Gesellschaft ein neues Gesicht geben.

 

 

 

 

 

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EXHIBITIONS

  • Every State, Galleri Christoffer Egelund, Copenhagen
  • Melilla Panorama, Galerie F5, Lucerne
  • Take Me There, Gallery Elena Shchukina, London
  • Among Them, ArtHobler, Zurich
  • Sphere Frontier, Galleri Christoffer Egelund, Copenhagen
  • YOU AND I ARE NOT SO DIFFERENT , VOLTA 9 Messe, mit Galleri Egelund
  • Annual Exhibition (Zentralschweizer Kunstschaffen), Kunstmuseum Lucerne
  • Parcours Humain, Tramdepot Burgenziel, Berne
  • Contemporary Visions, Beers Galerie, London
  • Map of the New Art, Benetton Collection, Fondazione Giorgio Cini, Venice
  • Artcontainer Steffisburg, Berne
  • Wege der Menschlichkeit, 150 Jahre Internationales Rotes Kreuz, Bourbaki Panorama, Luzern Kunst Zürich fair, Galerie ArtHobler, Zurich
  • Contemporary Art from Denmark, European Central Bank, Frankfurt
  • Kunst Zürich Messe, Galerie ArtHobler, Zurich
  • Showroom, Kunsthalle Luzern
  • Art Container Steffisburg, Gemeinde Steffisburg
  • Contemporary Art from Denmark, Europäische Zentralbank
  • Among Them, Galerie Art Hobler
  • Works 2010-2013, Galleri Christoffer Egelund
  • Danish Chamber of Commerce European Central Bank, Frankfurt
  • Kunstförderung, Kanton Luzern
  • UBS Kulturstiftung, Förderbeitrag
  • Contemporary Visions, Finalist, Beers Galerie, London Arbejdslegat, Kunstfonden, Copenhagen
  • Nominated for the Politikens Talentpris, Copenhagen
  • Thames & Hudson Book Prize, RCA, London
  • CAS Teaching Artist, HKB, Berne
  • Master in Photography, Royal College of Art, London
  • First Class Degree, BA Honours, Byam Shaw School of Art, London